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"Dirk Röpcke ist [...] erster Anwärter auf den Günther-Anders-Gedächtnispokal. Diesen erhält, wer die Lebensmaxime des international namhaftesten österreichischen Polemikers am effektvollsten variiert: 'Hoffnung ist ein anderes Wort für Feigheit.'" (Süddeutsche Zeitung)
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"[...] daß die letzte Hoffnung niemals dem eine ist, der sie hegt, sondern jenen allein, für die sie gehegt wird." (Walter Benjamin: Goethes Wahlverwandtschaften)
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"Thanks
largely to the efforts of Konrad Paul Liessmann, Dirk Röpcke, and Raimund Bahr, Vienna
has become, in the last two decades, the focal point for critical discussion, inside and outside
the academy, on Anders and his legacy." (Austrian Lives, University of New Orleans Press / Innsbruck University Press, 2012)
Beiträge u. a. in
![[ Tjark Kunstreich: My Own Private Holocaust. Untergangswunsch, Vernichtungsangst und die toten Augen der Greta Thunberg, Bahamas 81/2019 ] Greta Thunberg](im/thunberg.gif)
"Die 'Klimakatastrophe' ist (..) die abstrakteste Form der Untergangsphantasie (...). [Es] gilt hier Benjamins Diktum, dass es so weitergehe, sei die Katastrophe: jedenfalls für viele Mittelschichtsjugendliche Westeuropas, die die eigenen mauen Lebensaussichten in die Welt und aufs Klima projizieren und sich gegen die Erwachsenen zusammenschließen, denen sie die Schuld an der Kläglichkeit ihrer Zukunftsaussichten geben. Der Hype um Greta Thunberg und den von ihr inszenierten Klima-Schulstreik gibt dieser diffusen Angst eine Richtung. (...) Die eigenen Mordgelüste werden im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft projiziert, deren Opfer man wird und gegen die man sich mit allen Mitteln zur Wehr setzen kann; (...) Dass es sich dabei um die Unfähigkeit handelt, persekutorische Schuld in depressive zu verwandeln und derart zu überwinden, hat die Psychoanalytikerin Janine Chasseguet-Smirgel (...) festgestellt und gemeint, dass diese (...) katastrophische Denk- und Fühlform verhindere, über die wirklichen Gefahren nachzudenken. (...) Die Schönheit und Bitterkeit der unmittelbaren Auseinandersetzung mit der äußeren Natur ist der Aussichts- und Sinnlosigkeit der Befassung mit der inneren Natur gewichen." (Tjark Kunstreich: My Own Private Holocaust, Bahamas 81/2019)
"Im Internet erfinden sich Menschen ständig neue Geschlechter und sexuelle Orientierungen, um ihren Leiden Sinn zu geben. Der neueste Schrei ist 'Aromantik': Wer keine romantischen Gefühle empfindet, gehört nun auch zu einer diskriminierten Gruppe. (...) [Dieser und ähnliche Begriffe, die zur Asexualität gerechnet werden] sind das Produkt einer losen kollaborativen Arbeit junger Menschen, die auf der
Suche nach sich selbst sind und sich oft nach dem Erleben eines Scheiterns mit
Sinnkrisen konfrontiert sehen. Im Internet finden sie sich dann zusammen und versuchen,
ihrem Scheitern Sinn zu verleihen. Anstatt zu versuchen, mit Psychotherapie oder
anderen Formen der Hilfe sich selbst und das eigene sexuelle und partnerschaftliche
Verhältnis zu anderen besser zu verstehen, begeben sie sich in die Echokammern des
Internet und deuten dort ihre seelischen Schwierigkeiten in obskure Begriffe um." (Till Randolf Amelung: Auch du darfst Opfer sein, Jungle.World 2019/48)
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"Im Moment, da man nach Sinn und Wert des Lebens fragt, ist man krank, denn beides gibt es ja in objektiver Weise nicht; man hat nur eingestanden, daß man einen Vorrat von unbefriedigter Libido hat, und irgend etwas anderes muß damit vorgefallen sein, eine Art Gärung, die zur Trauer und Depression führt." (Sigmund Freud an Marie Bonaparte, 13. August 1937)
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"Wahrheiten sind Illusionen, von denen man vergessen hat, dass sie welche sind." (Friedrich Nietzsche)
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"Aufgabe der Philosophie ist es nicht, verborgene und vorhandene Intentionen der Wirklichkeit zu erforschen, sondern die intentionslose Wirklichkeit zu deuten, indem sie kraft der Konstruktion von Figuren, von Bildern aus den isolierten Elementen der Wirklichkeit die Fragen aufhebt, deren prägnante Fassung Aufgabe der Wissenschaft ist." (Theodor W. Adorno: Die Aktualität der Philosophie)
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"Das Seltsame an einem Menschen ist, daß es ihn gibt." (Hans Kudszus)
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"[...] wo Psychologie die Menschen erklären muß, sind sie regrediert und zerstört. Wo man unter Menschen Psychologie zu Hilfe ruft, wird der karge Bereich ihrer unmittelbaren Beziehungen nochmals verengt, sie werden sich auch darin noch zu Dingen." (Max Horkheimer / Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung)
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"[...] daß der Kapitalismus eine Entwicklungsstufe erreicht hat, auf welcher er generell - fast unabhängig von der Klassenzugehörigkeit - unerträglich geworden ist." (Wolfgang Pohrt: Arbeiter und Kleinbürger)
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"Die Sprache ist im Guten wie im Schlechten nicht mehr Medium der Erkenntnis, sondern der kulturellen Hegemonie: [...] Wo sich statt Antagonismen Spannungsfelder auftun, hat der Geist bereits kapituliert. [...] Eine Welt, in der alle einander wechselseitig als kompatibel anerkennen und stets 'das Gemeinschaftliche im Auge behalten', kann schwerlich etwas anderes als die Hölle auf Erden sein. [...] Die Beliebigkeit ist also nicht harmlos, sondern hat hier wie auch sonst ein bestimmtes Ziel: die Zerstörung individueller Urteilskraft zugunsten einer Logik der 'Anerkennung', in der jeder Lüge Recht gegeben und jede triftige Erkenntnis in die Schranken ihres 'Standorts' verwiesen wird." (Magnus Klaue: Das sogenannte Ich)
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"Es ist niemals ein Dokument der
Kultur, ohne zugleich ein
solches der Barbarei zu sein." (Walter Benjamin)
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"Geschichte ist faktisch endloses Hauen und Stechen, ewige Klopperei. Einen tieferen Sinn erkennt man darin mit bloßem Auge nicht. [...] Um Sinn aus der Sache herauslesen zu können, muss ich - wie schon die Wilden mit der Konstruktion ihres Regengottes - Kausalität und Teleologie hineinbringen. Die Klopperei muss als Wirkung einer Ursache erscheinen, und sie muss einem Zweck dienen. [...] Möglich, dass Benjamin Recht hatte. Ihm stellte sich die Geschichte als ein einziges Verhängnis dar und der Fortschritt als endlos fortschreitende Katastrophe. Die Revolution wäre das Ende dieser Katastrophe, dessen Ausbleiben wie ein Fluch auf den Menschen gelastet hatte, seit es sie gibt. Sie warten darauf, also auf das Ende der Katastrophe, wie auf den Messias [...] Die Fortschrittsgeschichte war eine einzige Knochenmühle. [...] Geschichte und Kultur sind Erblasten, die von unzähligen Generationen angehäufte Schuld. Angesichts dieser schrecklichen Vergangenheit wie Walter Benjamin auf einen Messias zu hoffen, also auf ein Wunder, ist unrealistisch, aber wenigstens vernünftig. Weder realistisch noch vernünftig ist es dagegen, das Reich der Freiheit zu erwarten als verdienten Lohn für jahrhundertelange Schinderei und Quälerei. Wie soll es in einem Verein freier Menschen anders zugehen als bisher, wenn doch seine bloße Existenz bewiese: Es gibt keine Gerechtigkeit. [...] Aus der Geschichte lässt sich alles ableiten, nur kein Verein freier Menschen." (Wolfgang Pohrt: Das allerletzte Gefecht)
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"So liegt die Zukunft in Finsternis, und die guten Kräfte / Sind schwach. All das sahst du / Als du den quälbaren Leib zerstörtest." (Bert Brecht: Zum Freitod des Flüchtlings W. B. [Walter Benjamin])
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"Der gewaltsame und menschenfeindliche Charakter einer basal auf Kälte, Konkurrenz und Gleichgültigkeit gestimmten Gesellschaft und ihre Tendenz zur Selbstzerstörung werden vom Amokläufer gleichsam aus der Abstraktion gerissen und zur Kenntlichkeit gebracht. Unserer gesamten abendländischen Kultur wohnt eine amokartige Tendenz inne, die immer deutlicher zutage tritt." (Götz Eisenberg)
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"Die Überwindung des Vorurteils und die Haltung der Toleranz sind aber nur dem neidlosen, ausgeglichenen Menschen möglich, der über Erfahrungsbreite verfügt. Für ihn gibt es kein Motiv, andere zu schädigen oder ihnen nicht auch zu helfen. Die Art von Liberalität stellt sich ein, wenn zwei Dinge zusammenkommen: Ein relativ sorgenfreies, auf einem bestimmten Standard stehendes Leben und ein langer Anfang, d. h. eine angemessene Entwicklung." (Max Horkheimer: Gedanken zur politischen Erziehung)
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"Toleranz ist, wenn man alles auszuhalten bereit ist, was an Niederträchtigkeiten im Namen von Kultur und Identität verbrochen wird und wenn dabei einer den anderen deckt." (Red. Bahamas, Berlin)
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"Identifikation mit vorhandenen Verhältnissen heißt, daß die Menschen das Vorgefundene als von ihnen Hervorgebrachtes betrachten. Sie verhalten sich so, daß ihnen die eigene Anpassung an die äußere Welt als deren Umwälzung erscheinen muß." (Wolfgang Pohrt: Brothers in Crime)
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"Dem heute Möglichen sich anpassen, heißt, nicht länger sich anpassen, sondern das Mögliche verwirklichen." (Theodor W. Adorno)
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"[...] das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war [...]" (Ernst Bloch: Prinzip Hoffnung)
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"Die Spur ist Erscheinung einer Nähe, so fern das sein mag, was sie hinterließ. Die Aura ist Erscheinung einer Ferne, so nah das sein mag, was sie hervorruft. In der Spur werden wir der Sache habhaft; in der Aura bemächtigt sie sich unser." (Walter Benjamin: Das Passagen-Werk)
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"Wir haben im Paradies gelebt / und haben es nicht gewusst / und aber werden es wissen: / Jenseits der fröhlichen Leiden / und nach dem traurigen Glück." (Günter Kunert)
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"... die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nightmare."
(Arno Schmidt)
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"Ich blieb stehen, in großer Ruhe und mit verschränkten Armen, um die Zukunft und alles Andere abzuwarten." (Ror Wolf: Die Vorzüge der Dunkelheit)
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"Der Grad von Freiheit, den wir erringen, bemißt sich nach der Anzahl der Verpflichtungen, aus denen wir uns gelöst haben [...]" (E. M. Cioran: Dasein als Versuchung)
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"Wenn die Vorstellung von Befreiung letztlich mit einer regressiven Sehnsucht zu tun hat - und die Behebung von Spannung ist eine regressive Sehnsucht - dann kann man sich vielleicht eine befreite Gesellschaft so vorstellen, daß es jeden Tag vegane Vokü [Volxküche, i. e. Gruppenkochen] gibt und alle in Großfamilien in ehemals besetzten Häusern leben: Ich finde das eine sehr problematische Vorstellung, weil ich denke, daß die Rückkehr in den Urzustand als regressive Sehnsucht mit dem Kampf um gesellschaftlichen Fortschritt nicht wirklich etwas zu tun hat. Befreiung darf man sich nicht als Endzustand der Zufriedenheit vorstellen. [...] Ich nehme an, daß Fortschritt immer Mühsal bleibt. Die Lebensnot zu lindern, das wird auch in der befreiten Gesellschaft notwendig sein. Allerdings werden die Bedingungen dafür ganz andere sein, weil die Gesellschaft selbst nicht mehr Leid perpetuiert." (Tjark Kunstreich)
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"Die Aufgaben, die gelöst werden müssen,
sind von geradezu ergreifender Schlichtheit. Es geht erstens darum,
die real und in überreichem Maße vorhandenen Ressourcen an
Naturstoffen, Betriebsmitteln und nicht zuletzt menschlichen Fähigkeiten
so einzusetzen, daß allen Menschen ein gutes, genußvolles
Leben frei von Armut und Hunger gewährleistet wird. [...] Zweitens gilt es,
die katastrophale Fehlleitung der Ressourcen [...] in sinnlose Pyramidenprojekte und
Zerstörungsproduktionen zu stoppen. [...] Und drittens schließlich ist es erst recht von elementarem
Interesse, den durch die Produktivkräfte der Mikroelektronik gewaltig
angeschwollenen gesellschaftlichen Zeitfonds in eine ebenso große
Muße für alle zu übersetzen statt in 'Massenarbeitslosigkeit'
einerseits und verschärfte Arbeitshetze andererseits. / [...] Trotz der geradezu schreiend evidenten
Tatsache, daß ein auch nur einigermaßen sinnvoller
Einsatz der gemeinsamen Ressourcen mit der kapitalistischen Form völlig
unvereinbar geworden ist, werden nur noch 'Konzepte' und
Vorgehensweisen diskutiert, die genau diese Form voraussetzen." (Robert Kurz: Schwarzbuch Kapitalismus)
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